Die Dalits (Unberührbaren) stehen auf der untersten Stufe des indischen Kastensystems. Obwohl seit 1950 kein Inder mehr wegen seiner Kaste diskriminiert werden darf, steckt das System bis heute in den Köpfen vieler. Im deutschen Sprachraum werden sie oft auch als Parias bezeichnet und sind die Nachfahren der indischen Ureinwohner. Der Begriff entwickelte sich aus dem Sanskritwort „dal“, was so viel bedeutet wie zerbrochen, zerrissen, zerdrückt, vertrieben, niedergetreten, zerstört und der zur-Schau-gestellte (Wikipedia).
Die Unberührbaren und außgeschlossenen
Mit geschätzten 250-300 Millionen Menschen bilden die Dalits in Indien ein Fünftel der Bevölkerung. Dalit sein (und man ist es von Geburt an) bedeutet meist ein Leben in gesellschaftlicher Ächtung, Minderwertigkeit, Armut und unter entwürdigenden sozialen Bedingungen. Besonders in ländlichen Gebieten erleben sie bis heute von Angehörigen höherer Kasten häufig massive Diskriminierung, bis hin zu Verfolgung und Gewalt. Dalits werden als unrein betrachtet und verrichten die niedrigsten Arbeiten, wie Latrinen reinigen, oder Müll beseitigen, viele sind ausgebeutete Landarbeiter. Bis heute wohnen sie oft in abgesonderten Wohngebieten. Da nur wenige der Dalitkinder eine ausreichende Schulbildung erhalten, ist Analphabetismus und Kinderarbeit bei den Dalits sehr verbreitet. Das nehemia team will dem entgegen wirken. Mit einem Kinderzentrum und einer Schule können wir einen Beitrag zur Verbesserung der Zukunftschancen dieser Kinder leisten.
Veränderung geschieht, wenn auch langsam.
Seit Jahrzehnten kämpfen Menschen aus allen Schichten (und Kasten) zusammen mit Organisationen für die Rechte der Dalits. Bis zur Abschaffung der Kastendiskriminierung ist es noch ein langer weg, aber Veränderung ist spürbar. So schaffte der in einer Dalit Familie geborene Ram Nath Kovind das, was früher undenkbar gewesen wäre. Er wurde 2017 zum Staatspräsident Indiens gewählt.