Seit einigen Jahren unterstützt das nehemia team ein einzigartiges Hilfsprojekt in der Nähe von Prokopjewsk in Sibirien. Vor drei Jahren ermöglichte es den Kauf eines leer stehenden Fabrik- und Bürogebäudes, das inzwischen Stück um Stück ausgebaut wurde.

2018 wurde dieses Sozialzentrum kontinuierlich weiterentwickelt. Dieses Mehrgenerationenprojekt beherbergt inzwischen fast 80 Personen, die aus unterschiedlichsten Gründen hier Zuflucht gesucht und gefunden haben. Suchtabhängige, Mütter mit Kindern, Körperbehinderte, Obdachlose, Junge, Alte, Männer, Frauen — es sind die unterschiedlichsten Menschen, die das Help Center als letzten Zufluchtsort aufsuchen.

Jeder Bewohner hat seine eigene Geschichte, wie er in das Zentrum kam. So lief vor kurzem eine betrunkene Frau vor das Auto eines der Mitarbeiter. Danach bat sie ihn um Hilfe. Gerade hat sie das Rehabilitationsprogramm erfolgreich abgeschlossen. Inzwischen ist auch ihre fünfzehnjährige Tochter mit eingezogen, nachdem sie den alkoholkranken Vater verlassen hatte. Sie bekommt jetzt besondere Förderung, um ihre schulischen Schwierigkeiten zu überwinden. Eine andere Frau kam aus der Lungenheilanstalt ins Zentrum. Nach Beendigung der Therapie in der Anstalt wusste sie nicht wohin. Ihre Kinder kümmerten sich nicht um sie, einige Verwandte wussten nicht, wo sie war und andere hatten sie schlichtweg aufgegeben. Man half ihr, neue Papiere zu bekommen und ihre Rente. Sie absolviert jetzt den Rehabilitationskurs und ist dabei, ihre Beziehungen zu ihrer Familie wieder herzustellen.

Das kleine Mitarbeiterteam kümmert sich engagiert und liebevoll um jeden Bewohner.  Viele erleben nach langer Zeit oder das erste Mal, was es heißt, mit Respekt und Würde behandelt und geliebt zu werden.

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