Auch in diesem Sommer starteten mehrere Hilfstransporte aus Franken Richtung Ukraine.

Wir sind sehr dankbar, dass immer wieder Avid & Hanni Feldhoff von der „Oase Hersbruck“ und Friedrich Dorsch von „Lasst uns gehen“ in Heiligenstatt mit ihren Mitarbeitern diese Hilfstransporte ermöglichen und durchführen. So konnten wieder Hilfsgüter wie Schulmöbel, Kopierpapier, Hygieneartikel, Krankenhausequipment, Rollstühle, Matratzen, Spielsachen und Haushaltswaren Uzhgorod erreichen.

Viele arme Familien, Kriegsflüchtlinge, Familienwohngruppen für Waisen-kinder und Behinderte sowie ein Kreis-krankenhaus in Velikiy Berezniy, das seit den 1970er Jahren kaum neues Equipment erhalten hatte, konnten dieses Mal von den Hilfssendungen profitieren. Auch ein großes gespendetes Zelt für die Kinderfreizeiten im Nehemia Center wurde für unser Team mitgebracht.

Hier der Eindruck eines der deutschen Fahrer beim Besuch dieses Krankenhauses: „Es war für uns erschütternd, unter welchen Umständen hier die Kranken untergebracht, versorgt und gepflegt werden. Der Tagessatz für die medizinische Betreuung beträgt 1 Euro pro Person und Tag. Eine Krankenschwester verdient etwa 100 Euro und ein Arzt 200 Euro pro Monat. Die Bausubstanz sieht beschämend aus, Fliesen fallen ab, der Putz bröckelt von Decke und Wänden, die Fenster sind undicht. Betten und Matratzen sind uralt, verschmutzt und verschlissen, es gibt keine Schränke für das Private in den Zimmern, alle Möbel sind in einem schlechten Zustand, ebenso die Behandlungsräume und Geräte.

Es fehlt einfach an allem. Mit diesen Eindrücken sind wir zurückgefahren.“

Bei der Verteilung wurden sie von den örtlichen Behörden sehr unterstützt. Weitere Hilfslieferungen sind geplant, denn die Ukraine – immer noch ein Kriegsland mitten in Europa – braucht weiterhin unsere Unterstützung. Solange der Krieg andauert, wird sich die Situation nicht wesentlich verbessern, da nach Aussagen von Einheimischen ein Großteil der vorhandenen finanziellen Mittel in das Kriegsgebiet im Osten des Landes fliesen.

Hin- und hergerissen zwischen den Machtansprüchen der Großmächte und den Interessen der EU wird das Land nur schwer zur Ruhe kommen. Leidtragende sind wie immer in solchen Situationen die Ärmsten in der Bevölkerung. Unterstützungsleistungen wie diese werden noch lange erforderlich sein.

Es ist viel in Bewegung – eine große Chance auch für das nehemia team in Uzhgorod, ihr Land weiterhin positiv mit  zu gestalten und zu prägen.

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