Nach monatelangem Anträge ausfüllen, über Zahlen brüten und Konzepte entwerfen sind unsere Anträge für finanzielle Unterstützung bewilligt. Gott sei Dank! Es kann losgehen mit der nehemia Bildungsoffensive in Transkarpatien!

Das „Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit“ und „Aktion Mensch“ haben die Förderung offiziell zugesagt. Auch die 26% Eigenmittel, die wir gemeinsam mit dem ukrainischen Team zur Finanzierung bereitstellen müssen, konnten wir nachweisen. Herzlichen Dank an alle, die dafür ihre Zusage gegeben oder bereits finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt haben. Der Weg für die Bildungsoffensive ist nun frei.

Wieso die Bildungsoffensive?

Etwa 8000 förderbedürftige Kinder haben aktuell keinen Zugang zu inklusiven Grundschulklassen, da Lehrer und andere Multiplikatoren keine Zusatzqualifikationen auf dem Gebiet der kindgerechten und inklusiven Pädagogik in Transkarpatien haben. 2160 dieser Kinder sind in staatlichen Heimen und zum Teil auch in speziellen Behindertenanstalten untergebracht. Darunter befinden sich 270 Waisenkinder. Hinzu kommen 380 Waisen und Sozialwaisen in Pflegefamilien, welche Defizite aus den Heimen mitbringen und ebenfalls förderbedürftig sind.

Bildungsoffensive Ukraine

Die ukrainische Regierung braucht Partner wie das ukrainische nehemia team. Dadurch werden die Reformbemühungen im Bereich Bildung für benachteiligte Kinder aus Randgruppen viel besser durchgesetzt. Außerdem können nach und nach die großen staatlichen Heime für Waisenkinder und Kinder mit Beeinträchtigungen geschlossen werden.

In dem Gebäude des nehemia teams entsteht nun das „Zentrum für kindgerechte Pädagogik, Inklusion und Sozialwesen“, welches nach dem Projektzeitraum von drei Jahren fortgeführt wird. So werden qualifizierte Mitarbeiter und internationale Fachkräfte Fortbildungskurse für etwa 700 Pädagogen, Sozialarbeiter und Betreuungskräfte sowie 270 Pflegeeltern durchführen. 2021 sollen bereits 120 Pädagogen und 90 Pflegeeltern geschult werden. Zwei Sommercamps für Pflegeeltern haben bereits stattgefunden. Dies ist ein echter Gewinn für die Pädagogen und Pflegeeltern und vor allem für die Kinder, die davon profitieren. Beide Seiten, Regierung und nehemia team, wollen demnächst ein „Memorandum of understanding“ unterzeichnen. In diesem Jahr werden außerdem Umbaumaßnahmen am Gebäude vorgenommen, um es für das Projekt effektiv nutzbar zu machen.

Tanja, die Leiterin des ukrainischen nehemia teams, und alle ihre MitarbeiterInnen sind hochmotiviert und haben sofort nach der Zusage mit dem Projekt begonnen: „Wir freuen uns so sehr, dass es nun endlich losgehen kann!“

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Mehr über unsere Arbeit in der Ukraine findet Ihr hier.