Die NGO Neemia (ukrainisches nehemia team) plant in Kooperation mit dem deutschen nehemia team und dem BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit), von 2021-2023 das nehemia Zentrum in Uzhgorod zu einem „Zentrum für kindgerechte Pädagogik, Inklusion und Sozialwesen“ auszubauen und weiterzuentwickeln. Zunächst sollen entsprechende Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen am Gebäude des nehemia Zentrums vorgenommen werden, um Platz für das neue Projekt zu schaffen. 

Bildungsprojekt

Dann werden qualifizierte Mitarbeiter des nehemia teams und internationale Fachkräfte verschiedene Fortbildungskurse für Pädagogen, Sozialarbeiter, Verwaltungsangestellte und Pflegeeltern anbieten. Die Themengebiete der Kurse fokussieren sich auch „Inklusion“ und „Kindgerechte Pädagogik“. Zusätzlich werden Modelllehrpläne für die Schulen sowie entsprechendes Lehr- und Lernmaterial entwickelt und bereitgestellt. Weiterhin werden Pflegeeltern und Mitarbeiter in Familienwohngruppen, die Waisenkinder aus staatlichen Heimen aufnehmen, befähigt, diese Kinder in ihrer Entwicklung besser zu fördern und mit den Herausforderungen angemessen umzugehen. 

Das Bildungssystem Transkarpatiens wird dadurch nachhaltig verändert, benachteiligte Kinder werden gefördert und bekommen zunehmend die Möglichkeit ihr Potential zu entfalten. 

 

Wie kam es?

Die neue Regierung in der Ukraine beschreitet unter der Präsidentschaft von Wolodymyr Selenskyj neue Wege und verabschiedete 2019 eine Reihe von Reformgesetzen im Bereich des Bildungs- und Sozialwesens. Somit rückten die Themen „Inklusion“ und „kindgerechte Pädagogik“ in den Fokus der Bildungspolitik. Die Behörden haben seitdem den gesetzlichen Auftrag, Inklusion zu fördern, verfügen aber nicht über ausreichende Kenntnis und Kompetenzen und suchen deshalb nach zivilgesellschaftlichen Kooperationspartnern. Der stellvertretende Regierungschef Transkarpatiens und die Verantwortlichen der Stadt Uzhgorod baten das ukrainische nehemia team dringend um Unterstützung bei der Umsetzung dieser Reformbemühungen: eine große Chance, das Bildungssystem langfristig mit einer auf christlichen Werten begründeten Pädagogik zu prägen. 

Bereits 2019 konnte mit Unterstützung des BMZ und des deutschen nehemia teams eine inklusive Modell-Grundschule auf dem Gelände des nehemia Zentrums gebaut werden. Das Zentrum für kindgerechte Pädagogik, Inklusion und Sozialwesen ist nun das nächste Projekt, das dabei helfen soll, die Kompetenzen, Kenntnisse und Fähigkeiten im Land auszubauen.

 

FRAGEN?

Wer profitiert von diesem Projekt? 

Über 3000 benachteiligte Kinder aus Randgruppen im Alter von 3-9 Jahren: Kinder mit Entwicklungsproblemen, mit sensorischen, physischen und/oder geistigen Beeinträchtigungen, Kinder mit komplexen Verhaltensstörungen, Kinder aus Waisenhäusern, traumatisierte Kinder aus dem Kriegsgebiet der Ostukraine, sowie Kinder aus sozial stigmatisierten Gruppen wie z.B. aus Roma-Familien.

 

Wer wird im nehemia Zentrum geschult und ausgebildet werden? 

In den ersten drei Jahren ist geplant, über 800 Multiplikatoren aus den 14 Bezirken Transkarpatiens zu schulen: 

– Grundschul- und Assistenzlehrer 

– Sozialarbeiter und Erzieher 

– Betreuungspersonen und Verwaltungskräfte 

 

Was soll das nehemia Schulungszentrum bewirken? 

– Eine nachhaltige Verbesserung der Bildungssituation von benachteiligten Kindern 

– Qualifizierung von Multiplikatoren im Bereich kindgerechter Pädagogik und Inklusion 

– Sensibilisierung für die Situation benachteiligter Kinder in der ukrainischen Gesellschaft 

 

Warum braucht es Unterstützung aus dem Ausland?

– Die öffentliche Verwaltung Transkarpatiens ist unterfinanziert

– Die örtlichen Behörden sind noch nicht in der Lage, die Bildungsreform für die betroffenen Kinder umzusetzen

– Sie suchen Hilfe bei erfahrenen Kooperationspartnern wie dem nehemia team in der Zivilgesellschaft. 

– Nach Ablauf der dreijährigen Aufbauphase wird sich das Projektnachhaltig über Teilnehmerbeiträge und Zuschüsse der öffentlichen Verwaltung finanzieren.

 

Warum entsteht das Schulungszentrum in Uzhgorod? 

– Das Verwaltungszentrum Transkarpatiensist die Stadt Uzhgorod mit ca. 125 000 Einwohnern

– Die NGO Neemia besitzt in Uzhgorod bereits ein für das Projekt geeignetes Zentrum mit Übernachtungsmöglichkeit für über 50 Personen, Schulungsräumen und Verpflegungsmöglichkeit 

– Sie ist mit den lokalen wie regionalen Behörden bestens vernetzt 

– Der hauseigene Kindergarten, der nach modernen pädagogischen Prinzipien arbeitet, sowie die neu gebaute inklusive Grundschule bieten ein ideales Umfeld für dieses Projekt.

Gern beantworten wir persönlich weitere Fragen: Tel. 0911/773454 oder office@nehemia-team.de