Wir alle sind betroffen, viele von uns fühlen sich hilflos und man will unbedingt etwas tun. Nur was? Nicht jede Hilfe ist gleich hilfreich. Wir haben Feedback von Freiwilligen aus der ukrainischen Grenzregion bei Uschhorod erhalten und 7 Punkte zusammengefasst, wie ihr möglichst effektiv helfen könnt. 

1) An den Grenzen und auf den Straßen ist extrem viel los – vermeidet es wenn möglich, selbst in die Ukraine zu fahren. Stattdessen spendet lieber das Geld, das ihr für den Transport verwendet hättet.

2) Es gibt inzwischen genügend Kleidung etc. Achtet darauf, was wirklich gebraucht wird, ansonsten wird nur unnötig Kapazität verbraucht. In Polen und in der Slowakei sind gute Infrastrukturen vorhanden und diese Güter leicht zugänglich sowie schnell zu transportieren.

3) Am meisten helfen Geldspenden. Hier ist es wichtig eine Organisation zu finden, der ihr vertraut.

4) Neben Geld werden auch dringend medizinische Produkte benötigt sowie alles, was zur Verteidigung dient. Hier gerne den ersten Punkt ignorieren und einen Transport organisieren, notfalls selber fahren (denkt daran genügend Benzin mitzunehmen, vor allem vor den Grenzen ist das Benzin oft knapp).

5) Verzeiht den Organisationen, dass nicht immer Reports gemacht oder Bilder geschickt werden können, was mit eurem Geld passiert ist. Vertraut darauf, dass das Geld gut eingesetzt wird. Es fehlt momentan einfach die Kapazität, um aktuelle Lageberichte zu geben.

6) Wir alle wollen helfen, was super ist und uns dabei hilft, mit der Situation umzugehen. Es ist nur wichtig, dabei strategisch vorzugehen, damit eure Hilfe kein Chaos, sondern Wirkung erzielt. Überlegt genau, ob eure Hilfe auch wirklich eine positive Wirkung hat und fragt bei der Hilfsorganisation eurer Wahl, was gerade gebraucht wird und wie ihr am besten unterstützen könnt.

7) Geht weiterhin auf die Straße, erhebt eure Stimme in Social Media Kanälen, feindet keine russischen Personen an, sondern geht aufeinander zu und ermutigt einander, für Frieden einzustehen.

Am Ende nochmal ein großes Dankeschön an all die Menschen, die sich bei uns oder anderen Organisationen engagieren. Das nehemia team arbeitet seit 30 Jahren in der Ukraine. Durch die jahrelange Beziehung und die gewachsene Infrastruktur ist es uns möglich, Spenden direkt an die verantwortlichen Personen vor Ort weiterzuleiten. Das ukrainische nehemia team kann hier am besten einschätzen, wo das Geld gerade am meisten benötigt wird.