Einblicke in den Alltag und die Zukunft der Mädchen im HOB

Ein Projekt-Reisebericht von Carina und Robin Rabe, Projektleiter

Im November 2024 besuchten wir nach zwei Jahren wieder das Home of Blessing (HOB), um die Mädchen sowie das Leitungsteam, Sayan und Noi, zu treffen. Es war spannend zu sehen, was sich in dieser Zeit verändert hatte!

Neben dem alltäglichen Betrieb fand auf dem Campus die asiatische Konferenz des Nehemia Teams statt. Anwesend waren auch Leiter aus den Nehemia-Projekten in Indien und Borneo sowie Mitstreiter aus Deutschland. Eine Woche lang beschäftigten wir uns mit den Zukunftsperspektiven der Projekte – das HOB war dabei natürlich ein zentraler Punkt.

Einblick in den Alltag der Mädchen

Derzeit leben 78 Mädchen auf dem Campus, deren Alltag wir hautnah miterleben durften. Neben Freizeitaktivitäten wie Ballspielen, Gummihüpfen oder einfachem Austausch mit Freunden, erledigen die Mädchen je nach Alter ihre jeweiligen Aufgaben. Zu den täglichen Pflichten gehören die Essensvorbereitung, Abwaschdienste, das Kehren des Geländes, Waschen der Wäsche und das Holz hacken. Besonders früh am Morgen helfen einige Mädchen dabei, den Reis für die gesamte Gemeinschaft zu kochen.

Verantwortung und Gemeinschaft

Insgesamt gibt es 9 Gruppen von Mädchen, die jeweils von einer Gruppenleiterin betreut werden. Diese Leiterinnen werden von Noi begleitet und trainiert, sodass sie ihre Aufgaben gut ausführen können. Es ist beeindruckend zu sehen, wie fürsorglich die Mädchen miteinander umgehen und sich gegenseitig unterstützen. Sie übernehmen Verantwortung füreinander und schaffen so eine starke Gemeinschaft.

Reisernte und Selbstversorgung

Während unseres Besuchs wurde die Reisernte von den beiden Feldern vor dem HOB eingefahren. Der Campus kann seinen eigenen Bedarf durch den Anbau decken. Die Ernte wurde maschinell eingebracht, da eine manuelle Ernte mittlerweile nicht mehr möglich ist. Zwar entstehen dadurch Kosten, doch der Vorteil, die Arbeit zu delegieren, überwiegt.

Besuch der Familien der Mädchen

Zusätzlich zu unserem Aufenthalt auf dem Campus reisten wir mit dem Team in den Norden, um Familien zu besuchen, deren Töchter im HOB leben. Trotz des steigenden Lebensstandards in Thailand gibt es in den abgelegenen Bergdörfern weiterhin große Not. Das Fehlen eines sozialen Sicherheitssystems in Thailand stellt die Familien bei Krankheit oder Unfall vor enorme Herausforderungen. Wir besuchten drei Familien, die alle mit ernsthaften Problemen zu kämpfen hatten. Es ist beeindruckend zu sehen, wie sie die schwierigen Lebensumstände annehmen und dennoch das Beste daraus machen.

Bildung als Schlüssel zur Zukunft

Gerade deshalb ist es so wertvoll, dass die Mädchen im HOB eine gute Ausbildung erhalten und die höhere Schule regelmäßig besuchen können – eine Möglichkeit, die es in ihren Dörfern nicht gibt. Der höhere Schulabschluss eröffnet den Mädchen bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und damit auf eine selbstbestimmte Zukunft. Sie sind fleißig, motiviert und wollen etwas aus ihrem Leben machen. Dadurch bleiben sie nicht von der Hilfe anderer abhängig und können später auch ihre eigenen Familien besser unterstützen.

Weihnachtsgeschenke für die Mädchen

Zu Weihnachten erhielten alle Mädchen eine neue Jacke als Geschenk. Ein kleines Zeichen der Wertschätzung und Fürsorge, das den Mädchen zeigt, wie sehr sie geschätzt werden.

Unser Besuch hat uns erneut gezeigt, wie wichtig es ist, den Mädchen im HOB eine gute Ausbildung zu ermöglichen und ihre Gemeinschaft zu stärken. Nur so können sie sich eine bessere Zukunft aufbauen und den Kreislauf der Armut durchbrechen.