„Bereits Ende Februar haben wir uns auf den Weg zur Miwani-Farm gemacht. Endlich mal wieder! Dort treffen wir Michael Ndeda (62). Er ist seit über 20 Jahren im Vorstand des Miwani-Centers, das die letzten Jahre durch einige Herausforderungen ging. Michael gab seine Anstellung als Dozent an der Universität in Nairobi auf und zog mit seiner Frau Benter im August 2020 ins Miwani-Center, um die Arbeit vor Ort zu unterstützen. Die Landwirtschaft (46 Hektar) kämpfte ums Überleben und in der kleinen Klinik fehlte es an Personal.

Sonntags besuchen wir einen Gottesdienst auf dem Gelände, der von Pastorin Eunice Bwire geleitet wird. Es ist um einiges lauter und heißer als wir es aus der deutschen Heimat gewohnt sind. Es gibt keine Stühle, sondern nur einfache Bänke und die Lautsprecheranlage hat wohl auch schon mal besser funktioniert. Unser gemeinsamer Glaube ist unsere Basis, die uns verbindet.

Wir lernen Nicholas (35) und Maureen Ondigo kennen. Sie wohnen mittlerweile mit ihren Kindern auch auf der Farm und arbeiten tatkräftig in der Landwirtschaft mit. Für die Klinik konnte James, ein Krankenpfleger, eingestellt werden. Zuvor war er ohne Job und konnte kaum seine Miete bezahlen. Nun konnte auch er für ein kleines Gehalt und eine Unterkunft auf die Farm ziehen. Seine Frau Eunice, eine pastorale Mitarbeiterin, kümmert sich um die Kirche und die Betreuung der Familien in der Nachbarschaft. Ebenso hat Michael drei junge Männer in die Leitung aufgenommen, die auf der Farm groß geworden sind. Fred, ein Student, kümmert sich um die Finanzen und die Buchhaltung. Fidelis ist zuständig für den Verkauf aller landwirtschaftlichen Produkte und Paul für alles, was mit der Sicherheit des Geländes zu tun hat. Michael stellt mit diesen jungen Menschen die Weichen für die langfristigen Ziele.

Nun interessiert uns natürlich auch brennend, was aus der vom nehemia team finanzierten Tröpfchenbewässerung geworden ist. Diese erlaubt die Bewässerung einzelner Abschnitte eines 20.000 m² großen Feldes. Durch perforierte Schläuche gelangen kleine Tröpfchen direkt zu den Pflanzen. Wir sind beeindruckt – es funktioniert, das Gemüse wächst! Im nächsten Schritt möchte Nicholas ein Gewächshaus bauen um Setzlinge zu züchten.

Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sind in vielen Ländern, so auch in Kenia zu spüren. Nahrungsmittel werden knapp und teuer. Daher entwickelt sich das Landwirtschaftszentrum des nehemia teams mit den 46 Hektar Land zu einem wichtigen Akteur, um die Versorgung mit Nahrungsmitteln wie Mais, Bohnen, Gemüse, Wassermelonen und Tomaten sicherzustellen. Die Menschen im Umland können hier günstig einkaufen und erhalten bei Bedarf auch Setzlinge, Saatgut und Schulungen, um selbst Nahrung anbauen zu können. Zwei Schüler aus der Landwirtschaftsschule absolvieren ihr Praktikum auf der Farm.

In den zehn Tagen konnten wir in jedem Bereich auf der Miwani-Farm gute Fortschritte sehen, Michael und sein Team ermutigen und wichtige Impulse für die weitere Arbeit weitergeben. Wir sind zuversichtlich, dass das Projekt erfolgreich weitergeführt werden kann und viele Menschen davon profitieren“.