Vom 17. bis 23. März 2025 besuchte erneut eine Delegation aus Uzhgorod (Westukraine) die Metropolregion Nürnberg und das nehemia team. Ziel des Besuchs war es, vor Ort kennenzulernen, wie die kommunalen Behörden und freien Träger der Wohlfahrtspflege im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland arbeiten und wie das deutsche Hilfssystem für diese Zielgruppe funktioniert.

Die Besuchergruppe bestand aus Svitlana Yakimelina (Leiterin der Abteilung für Kinderschutz, Kinder- und Jugendhilfe, Regierung der Region Transkarpatien), Tetiana Machabeli (Leiterin der NGO Neemia Uzhgorod) und Tetiana Frantsuzova (Verantwortliche für den Aufbau von Resilienz-Zentren für kriegstraumatisierte Familien, ein gemeinsames Projekt des nehemia teams Fürth und der NGO Neemia Uzhgorod, gefördert durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – BMZ).

Hans Heidelberger vom nehemia team organisierte das Besuchsprogramm, das sich durch eine Vielzahl an Veranstaltungen und Gesprächen auszeichnete. Dabei wurde einmal mehr deutlich, wie vielfältig und differenziert die Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe in Fürth sind. In einer offenen und konstruktiven Atmosphäre informierten sich die ukrainischen Gäste bei Fachkräften des Fürther Jugendamts, der Erziehungsberatungsstelle, des KJHZ, der Lebenshilfe Fürth, des Sozialpsychiatrischen Dienstes Mittelfranken und des SOS-Kinderdorfs Nürnberg. Auch der Besuch von Hilfsangeboten und Einrichtungen, die direkt mit Geflüchteten aus der Ukraine arbeiten, war Teil des Programms. Dazu gehörten die Fürther Unterkunft für Geflüchtete in der Hafenstraße, das Willkommens-Café des nehemia teams und das Gruppenangebot für ukrainische Kinder in Nürnberg. Abgerundet wurde das Programm durch den Besuch einer Familie, die langjährige Erfahrung in der Betreuung von Pflegekindern hat.

Die ukrainischen Gäste erhielten einen differenzierten Einblick in die Verfahren zur Pflegekinderbetreuung, die Schulungsangebote für Pflegeeltern sowie die umfangreichen Angebote der ambulanten und stationären Jugendhilfe in Fürth und darüber hinaus. Das große Interesse der ukrainischen Gäste an den lokalen Prozessen und deren Umsetzung in der Ukraine führte zu einem regen Austausch zwischen den Fachkräften vor Ort und den Gästen.
Ein Kooperationsprojekt zwischen der Stadt Fürth, dem nehemia team Fürth und der NGO neemia Uzhgorod ist in Planung. Ziel ist es, ein umfassendes Schulungsprogramm für Pflege- und Adoptiveltern in der Region Transkarpatien/Ukraine zu finanzieren und umzusetzen.

Die ukrainischen Besucher zeigten sich von der Offenheit und dem großen Interesse, mit dem sie in den verschiedenen Einrichtungen empfangen wurden, begeistert und sehr dankbar. Eine kleine WhatsApp-Nachricht von Tetiana Frantsuzova nach ihrer Abreise brachte das ermutigende Feedback auf den Punkt:
„Ich danke von ganzem Herzen für die Zeit, die ihr uns geschenkt habt, für alle organisatorischen Mühen, für die Atmosphäre und für jeden einzelnen Moment. An jedem Abend wollte ich einfach nur dasitzen und vor Glück weinen. Es waren fünf unvergessliche Tage, die für immer in meinem Herzen bleiben werden. Ich habe mich in Fürth und Nürnberg verliebt – in die Städte, die Menschen, die Gespräche. Ich glaube fest daran, dass all das, was ihr investiert habt – Zeit, Kraft, finanzielle Mittel und Liebe – gute Früchte bringen wird für unser Land, für unsere Menschen.“