Unsere Mitarbeiterin Hoda Ihnken hat in Zusammenarbeit mit dem Verein „Von ganzem Herzen“ zahlreichen Menschen in Aleppo, Hamar und anderen Orten Syriens Hilfe zum Überleben bringen können. Wo soll man schlafen, wenn das Haus zerstört ist? Kirchen haben ihre Gotteshäuser geöffnet, damit Menschen durch unterkommen konnten. Zahlreiche Lebensmittelpakete wurden ausgegeben. Menschen, die im Freien im Park übernachteten, erhielten Zelte, Decken und Nahrungsmittel – egal welcher Religion oder Herkunft. Bei einer Frauenkonferenz zum Muttertag konnten Frauen durch die verkündigte Botschaft neue Hoffnung erhalten. Es gibt einen Gott, der mich sieht, mitten in meiner Not bin ich nicht allein. Die Zusammenarbeit mit dem lokalen Verein hat sich als sehr konstruktiv erwiesen und wir werden auch mittel- und langfristige Hilfe in der Zukunft für die Menschen in Syrien leisten. Familien werden darin unterstützt, sich selbst ein Geschäft o.ä. aufzubauen. So leisten wir Hilfe zur Selbsthilfe. Jede Spende ist dafür willkommen.
Hintergrund
Die Lage in Syrien, die nun schon zwölf Jahre andauert, ist nach wie vor eine der langwierigsten und komplexesten Krisen der Welt. Die Gemeinschaften sind mit rücksichtsloser Gewalt, sozialer Verwerfung und sozioökonomischer Ausgrenzung konfrontiert, die seit 2020 durch die Coronavirus-Pandemie und durch das Erdbeben vom Feb 2023 verschärft werden. Obwohl das Ausmaß und die Intensität der bewaffneten Feindseligkeiten in weiten Teilen des Landes insgesamt zurückgegangen sind, gibt es nach wie vor gewalttätige Konfliktlinien zwischen einer Reihe bewaffneter Akteure. Menschenrechtsverletzungen in Syrien sind nach wie vor weit verbreitet und systematisch. Dazu gehören die Verweigerung des Rechts auf Leben, außergerichtliche Verhaftungen und Ermordungen, Folter, unfaire Gerichtsverfahren, Gewalt gegen Zivilisten, die Verletzung von Wohn-, Land- und Eigentumsrechten sowie Angriffe auf zivile Infrastruktur. Geschlechtsspezifische Gewalt und Ausbeutung werden nach wie vor als Kriegswaffe eingesetzt, und auch die Vernachlässigung der Kinderrechte ist nach wie vor weit verbreitet. Das Ausmaß, die Schwere und die Komplexität der Bedürfnisse der syrischen Bevölkerung sind nach wie vor groß: Fast 15,3 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Auch großflächige, konfliktbedingte Vertreibungen sind nach wie vor in erheblichem Umfang zu verzeichnen. Mehr als 6,8 Millionen Syrer sind Binnenvertriebene, weitere 6,8 Millionen sind Flüchtlinge, vor allem in den Nachbarländern. Die schwere inländische und regionale Wirtschaftskrise in Verbindung mit den Auswirkungen des Erdbebens hat die Widerstandsfähigkeit der syrischen Gemeinschaften noch weiter untergraben und die Armutsquote näher an 90% gedrückt. Sich verschlechternde Umweltbedingungen und klimatischer Stress tragen zu einer Verschlechterung der Lebensbedingungen der Bevölkerung bei.
