Im Juni 2018 ging dieser lang gehegte Wunsch nach 15 Jahren endlich in Erfüllung. 145 Kinder haben nun die Möglichkeit, die Schule in Rajahmundry Indien von Montag bis Samstag zu besuchen. Sie ist in einem Anbau des Kinderzentrums untergebracht. Es sind überwiegend Dalit-Kinder (Kastenlose).

Die wenigen Schüler, die Familien höherer Kasten angehören, haben mit ihnen eines gemeinsam: die Armut ihrer Familien. Es ist Raja persönlich, der viele der Kinder mit dem eigens dafür angeschafften Schulbus am Morgen zwei Stunden lang aus den umliegenden Dörfern zur Schule fährt und am Nachmittag wieder zurück bringt. Ursprünglich waren nur zwei Klassenstufen geplant, aber überwältigt vom großen Andrang, musste man inklusive der Vorschule gleich mit acht Jahrgangsstufen einsteigen. Somit ist der Platz für die Klassenzimmer, kaum dass der Unterricht begonnen hat, schon wieder zu wenig.

Fröhliche Kinder in unserer Schule in Indien

Bürokratische Hürden, schlecht ausgerüstete Schulen in Indien

So einfach, wie es klingt, war es aber nicht. Der Behördenmarathon dauerte über zwei Jahre, bis alle bürokratischen Hürden überwunden und die Schule genehmigt war. Wem es möglich ist, der bezahlt einen kleinen Beitrag für die in Indien übliche Schuluniform und die Bücher. Ein Teil der Schüler, der sich ein Essen nicht leisten kann, bekommt auch noch eine kostenlose Mahlzeit.

Im Vergleich zu den Städten hinkt die Bildungssituation auf den Dörfern und in den Vororten weit hinterher. Die wenigen Schulen sind schlecht ausgerüstet und die Lehrer oft wenig motiviert. So wird das neue Bildungsangebot gern von Eltern der umliegenden Gegend angenommen. 

Dieser Schulstart ist ein mutiger Beginn.

Der Weg von und zu der Schule mit dem eigenen Taxi

Natürlich gibt es noch viel Verbesserungspotenzial an unserer Schule in Indien. Vor allem bei dem Gebäude, der Ausrüstung und auch der Unterrichtsmethodik. Aber dieser Beginn war nur möglich, weil das engagierte Ehepaar treu über all die Jahre an seinem Traum festgehalten hat. Selbst ein zwischenzeitlicher Schlaganfall von Ebba brachte dieses Raja würde dieses Projekt gerne weiter ausbauen. Ein ausreichend großer Spielplatz steht auf der Wunschliste der Kinder ganz oben. Auf Rajas Wunschliste ist es eine Kindertagesstätte, die nach Montessori-Prinzipien arbeitet. Für die Kinder eines Armenviertels in der Umgebung wäre dies eine echte Chance.